Der von Alfred Fischer geplante und 1929 fertiggestellte Förderturm der ehemaligen Schachtanlage Königsborn III/IV hat eine herausragende Stellung in der architekturgeschichtlichen Entwicklung des Industriebaus in den zwanziger Jahren. Als bedeutendes Dokument seiner Zeit verkörpert er den Übergang zum Funktionalismus und gilt als Vorbild für zahlreiche moderne Fördertürme. Zusammen mit Fritz Schupp gehört der Architekt Alfred Fischer zu den wichtigsten Vertretern der Industriearchitektur im Ruhrgebiet.

Der ehemalige Förderturm Königsborn III/IV ist nicht nur architektonisch von großer Bedeutung, sondern bietet auch als Industriedenkmal eine einzigartige Innenarchitektur. Bis zu einer Höhe von 55 Metern kann der Turm zu Fuß über Treppen erkundet werden. Der Innenraum des Turms ist durch verschiedene Zwischenebenen strukturiert, was zu einer faszinierenden räumlichen Aufteilung führt. Jede dieser Ebenen besitzt ihre eigene besondere Atmosphäre und erzählt eine Geschichte aus der Zeit des Bergbaus.
Über einen Zeitraum von über achtzig Jahren prägte der Bergbau das Leben der Menschen in der Gemeinde Bönen, und der Förderturm Königsborn III/IV symbolisiert einen bedeutenden Teil dieser Geschichte. Als imposantes Bauwerk erinnert er daran, wie der Bergbau die Landschaft, die Wirtschaft und das soziale Gefüge der Region geprägt hat. Der Turm steht als Zeugnis für die harte Arbeit der Bergleute und ihre wichtige Rolle in der industriellen Entwicklung.
Der Förderturm Königsborn III/IV hat nicht nur eine lokale Bedeutung, sondern auch eine überregionale und internationale Anerkennung erlangt. Architekturliebhaber, Historiker und Besucher aus aller Welt strömen zu diesem beeindruckenden Industriedenkmal, um die einzigartige Kombination aus Funktionalität und ästhetischem Anspruch zu bewundern.
Das Erbe des Förderturms Königsborn III/IV wird von der Gemeinde Bönen mit großem Stolz bewahrt. Er dient nicht nur als historisches Monument, sondern auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Bildungsprojekte. Damit wird die Geschichte des Bergbaus lebendig gehalten und gleichzeitig die Bedeutung der Industriekultur für die Identität der Region hervorgehoben.
Der Förderturm Königsborn III/IV ist ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung von Architektur, Geschichte und sozialer Bedeutung. Er erinnert uns daran, wie der Bergbau das Leben der Menschen geprägt hat und wie wichtig es ist, dieses Erbe zu bewahren. Als Symbol für den Fortschritt und den Wandel verkörpert er die Faszination des Industriebaus und steht als eindrucksvolles Zeugnis einer vergangenen Ära im Ruhrgebiet.