Kiepernkerl Münster in der Altstadt

Der Kiepenkerl: Ein Traditionshandwerk lebt weiter

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In den malerischen Gassen alter Städte und Dörfer Deutschlands kann man noch immer eine traditionsreiche Figur antreffen: den Kiepenkerl. Diese Gestalt, beladen mit einem hölzernen Traggestell, vollgepackt mit Waren aller Art, ist ein Symbol für eine längst vergangene Zeit, aber auch ein lebendiges Stück Geschichte, das bis heute erhalten geblieben ist. in Münster steht der Kiepenkerl in der Altstadt.

Das Kiepenkerl-Denkmal in Münster hat eine interessante Geschichte. Der Bildhauer August Schmiemann war der Künstler hinter dieser Statue. Seine Schaffenskraft führte zur Erschaffung eines beeindruckenden Denkmals, das den Kiepenkerl darstellt.

Kiepenkerl Münster
Kiepenkerl Münster

Die Statue zeigt einen wandernden Handelsmann aus dem Münsterland, der eine schwere Rückentrage träg, die Kiepe. Die Statue ist 1,75 Meter hoch und besteht aus Gips. Um ihr eine besondere Optik zu verleihen, wurde sie mit einem Galvanoüberzug versehen. Dies verlieh der Statue ein glänzendes und ansprechendes Aussehen.

Im Oktober des Jahres 1896 wurde das Kiepenkerl-Denkmal in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Die Menschen versammelten sich, um dieses neue Denkmal zu bewundern, das die Bedeutung des wandernden Handels für die Region darstellte.

Leider erlitt das Kiepenkerl Denkmal in Münster im Laufe der Zeit Rückschläge. Während des Einmarschs der US-Armee in Münster wurde die Statue schwer beschädigt. Ein Panzer zerstörte das Denkmal, das für die Gemeinschaft eine wichtige historische Bedeutung hatte.

Kiepenkerl

Doch die Bedeutung des Kiepenkerl-Denkmals in Münster ließ die Menschen nicht kalt. Eine neue originalgetreue Statue wurde am 20. September 1953 errichtet. Diesmal war es der damalige Bundespräsident, der die Ehre hatte, das Denkmal feierlich einzuweihen. Die Gemeinschaft feierte die Wiederauferstehung dieser wichtigen Darstellung des wandernden Handelsmannes, die nun wieder stolz in der Stadt stand.

Der Begriff „Kiepenkerl“ stammt aus dem Mittelalter und ist eine Zusammensetzung aus „Kiepe“ für einen Tragekorb oder eine Tragetasche und „Kerl“ als umgangssprachliche Bezeichnung für einen Mann. Kiepenkerle waren wandernde Händler, die auf ihren Touren durch die Lande eine Vielzahl von Waren feilboten: Von Töpfereiwaren über Gewürze bis hin zu kleinen Haushaltsgegenständen konnte man alles bei einem Kiepenkerl erwerben. Sie waren die Vorläufer heutiger Markthändler und trugen maßgeblich zur Versorgung der Bevölkerung bei.

Das Bild des Kiepenkerls hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt, aber die Grundidee ist erhalten geblieben. Heutzutage sind Kiepenkerle oft als lebende Denkmäler oder Schausteller auf historischen Märkten anzutreffen. In alten Trachten gekleidet und mit ihren charakteristischen Tragegestellen ziehen sie die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

Aber nicht nur in der Welt der Darstellung und des Brauchtums ist der Kiepenkerl präsent. In einigen Regionen Deutschlands gibt es auch heute noch echte Kiepenkerle, die ihr Handwerk ausüben. Sie gehen von Tür zu Tür oder stehen auf Wochenmärkten und bieten ihre Waren feil. Oft handelt es sich dabei um regionale Spezialitäten, handgefertigte Produkte oder Kunsthandwerk. Für viele Menschen sind diese Kiepenkerle nicht nur Händler, sondern auch Geschichtenerzähler und Träger einer alten Tradition.

Die Rolle des Kiepenkerls in der Gesellschaft hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, aber sein Erbe lebt weiter. In einer Welt, die von großen Supermärkten und Online-Shopping dominiert wird, erinnert der Kiepenkerl an eine Zeit, in der der Handel noch persönlich und lokal war. Er steht für Authentizität, Tradition und das Bewahren kultureller Werte.